Am 9. Oktober jährt sich der rechtsterroristische Anschlag von Halle zum dritten Mal. Daher wollen wir uns an diesem Tag zusammen vor der Landesvertretung Sachsen- Anhalt versammeln, um gemeinsam den Opfern zu gedenken und Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen, aber auch das Behördenversagen anzuprangern. An der staatlichen Reaktion auf die Tat von Halle zeigt sich wieder exemplarisch, wie versucht wird, Rechtsterrorismus und seine Grundlagen in Deutschland auszublenden und jede Tat als "Einzelfall" zu verhandeln und zu externalisieren. Antisemitische, rassistische und patriarchale Gewalt sind jedoch allgegenwärtig und strukturell angelegt! Kassel, Halle, Hanau - der Anschlag in Halle reiht sich ein in eine Welle rechten Terrors. Wo nahm der Antisemitismus seinen Anfang, woher kommt er, und warum konnte er sich überhaupt weiterverbreiten? Von der ersten Welle antijüdischer Gewalt im antiken Alexandria über das Goldene Zeitalter von al-Andalus auf der Iberischen Halbinsel und dem Massaker von Granada Ende des Jahres 1066 bis hin zu den Kreuzzügen. Eine humorvolle musikalische Einführung in die jiddische Musik, Sprache und Kultur, mit Liedern, Gedichten und Anekdoten mit Olaf Ruhl, seinem Akkordeon und seiner Gitarre - und mit hoffentlich großem interessiertem Publikum! Laut einer Studie, beauftragt durch den Berliner Antisemistismusbeauftragten, aus dem Jahr 2021 gibt es in Berlin 290 Straßen- und Platznamen mit antisemitischen Bezügen. In der Publikation sind auch Lichtenberger Straßen benannt. Nach Vorstellung der betroffenen Straßennamen soll in einer Podiumsdiskussion mit André Wartmann (Antisemitismusbeauftragter Lichtenberg); Lev Shulov (Fach- und Netzwerkstelle Licht-Blicke / Fachstelle TKVA – Treptow-Köpenick für Vielfalt und gegen Antisemitismus) und Dagmar Poetzsch (Arbeitskreis Stolpersteine Lichtenberg) über den Umgang mit dieser Problematik gesprochen werden. Der zweite Teil reicht von der ersten sogenannten „Judennase“ in der christlichen Malerei bis zur Vertreibung der Juden aus den großen Königreichen Europas, vom Stereotyp des „reichen Wucherers“ bis zum „Antijudaismus ohne Juden“: In fünf Jahrhunderten erreicht die schleichende Entmenschlichung der Juden auf drei Kontinenten eine neue Dimension. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit? Die dritte Folge beginnt mit der Französischen Revolution, die die europäischen Juden auf ein Ende der Diskriminierung hoffen ließ. Doch bald schon brachten politische Bewegungen und pseudowissenschaftliche Strömungen neue Formen des Hasses auf Menschen jüdischen Glaubens Judenhasses hervor – unter einem neuen Begriff: Antisemitismus. Eine Veranstaltung der LiA Linke Aktion Lichtenberg Antifaschistische Gedenk-Kundgebung und -Demonstration auf der Deportationsroute der Berliner Jüdinnen*Juden in Moabit. Organisiert von antifaschistischen Gruppen und der Berliner VVN-BdA. Die DDR sah sich nicht als Nachfolgestaat des untergegangen Dritten Reichs. Als Antifaschistischer Staat galt der Antisemitismus als ausgerottet. Als Sehnsuchtsort sahen es deshalb vor allem kommunistische Jüdinnen*Juden, die in die DDR zurückkehrten. Schnell wich jedoch die Euphorie einer bitteren Ernüchterung. Antisemitische Denkmuster lebten in der Gesellschaft fort und das Verhältnis zwischen Staatsführung und der kleinen jüdischen Gemeinde war stets geprägt von Antizionismus und Misstrauen. Die Dokumentation „Schalom neues Deutschland – Juden in der DDR“ stellt Biografien und emotionale Schilderungen jüdischer DDR-Bürger*innen vor und zeigt, wie Juden in der DDR gelebt und gefühlt haben. In der vierten und letzten Episode erzählen die Autoren, wie nach der Befreiung vom Faschismus nach und nach das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel ans Licht kam: die Shoah. Judenfeindlichkeit wurde in der Folge angeprangert, strafrechtlich verfolgt und verurteilt. Und doch ist die Feindschaft gegenüber Juden zurück: Antisemitismus ist heute sehr sichtbar, teils offen, teils verdeckt, sehr oft laut und in unterschiedlichen neuen Erscheinungsformen. Um Anmeldung wird gebeten unter: presse@rias-berlin.de Eine Veranstaltung von RIAS und dem Antisemitismusbeauftragten Aktuelle Entwicklungen in der verschwörungsideologischen Szene und Handlungsmöglichkeiten Woran erkennt man Verschwörungserzählungen und wie gehe ich mit Menschen um, die daran glauben? Im Workshop wird der Frage nachgegangen, wie Verschwörungserzählungen aufgebaut sind und was sie bedeuten. Zudem werden wir betrachten, warum die Verbreitung von Verschwörungserzählungen und Desinformation demokratiegefährdend sein kann. Dabei blicken wir vor allem auf die Rolle von Antisemitismus, geben einen Überblick auf die aktuellen Entwicklungen in der verschwörungsideologischen Szene. Was verbindet Quentin Tarantinos Film "Inglourious Basterds" mit der Figur des Golems, DIE als "Kosher Nostra" bekannten jüdischen Gangstern in den USA mit rabbinischen Diskussionen? Diesen Fragen ging die Ausstellung "Rache - Geschichte und Fantasie" im jüdischen Museum in Frankfurt nach, die von März bis Oktober 2022 zu sehen war. Die Ausstellung eröffnete neue Perspektive auf die jüdische Kulturgeschichte, die einen Bogen von biblischen Geschichten bis zur gegenwärtigen Popkultur spannte. Glutkern der Ausstellung aber bildeten die letzten Zeugnisse der Ermordeten und die Frage der Gerechtigkeit nach der Schoa, auch angesichts des Sterbens der Täter*innen. In der Veranstaltung stellt Ko-Kurator, Publizist und Lyriker Max Czollek die zentralen Gedanken der Ausstellung vor und ordnet sie in gegenwärtige gesellschaftliche Debatten ein. Wanda ist zwölf Jahre alt, als sie Halt in ihrem Tagebuch sucht, vierzehn, als sie ermordet wird – sie stirbt im September 1944 während des Warschauer Aufstandes. Ihre Aufzeichnungen geben Einblick in das Denken und Fühlen eines Kindes, das selbst in einer von Not, Elend und Gewalt geprägten Welt die Menschlichkeit nicht aufgibt. Wanda – das ist die erschütternde Stimme eines jungen polnischen Mädchens gegen den Hass und den Krieg, für die Hoffnung, die Freiheit und die Aussöhnung der Völker. Buchvorstellung und Lesung aus dem Buch mit Karl Forster (Chefredakteur der Zeitschrift „POLEN und wir“)
SONNTAG, 09. OKTOBER 2022 – 14:00 UHR – LANDESVERTRETUNG SACHSEN-ANHALT (LUISENSTR. 18, 10117 Berlin)
FREITAG, 14. OKTOBER 2022 - 19:00 UHR - UJZ KARLSHORST (Hönower Str. 30, 10318 Berlin)
So begann es: 38 - 1144
DIENSTAG, 18. OKTOBER 2022 – 20:00 UHR – PIEKFEINER LADEN (WÖNNICHSTR. 103, 10317 Berlin)
FREITAG, 21. Oktober 2022 - 19:00 Uhr - Remise (Magdalenenstr. 19, 10365 Berlin)
MONTAG, 24. OKTOBER 2022 - 19:00 UHR - WB13 (Am Berl 13, 13051 Berlin)
Ablehnung: 1144 – 1791
FREITAG, 04. NOVEMBER 2022 - 19:00 UHR - REMISE (Magdalenenstr. 19, 10365 Berlin)
Emanzipation - Shoah: 1791 – 1945
SAMSTAG, 05. NOVEMBER 2022 - 11:00 UHR - GEDENKSTEIN AN DER EHEM. SYNAGOGE (KONRAD-WOLF-Str. 92, 13055 Berlin)
MITTWOCH, 09. NOVEMBER 2022 – 18:00 UHR – MAHNMAL LEVETZOVSTRASSe (Levetzowstraße 7-8, 10555 Berlin)
Weitere Informationen unter 9november.blackblogs.orgDONNERSTAG, 10. November 2022 - 19:00 - KUNSTHAUS 360° (PREROWER PLATZ 10, 13051 BERLIN)
MONTAG, 14. NOVEMBER 2022 - 19:00 UHR - REMISE (MAGDALENENSTR. 19, 10365 Berlin)
Der neue Antisemitismus: 1945 bis heute
DONNERSTAG, 17. NOVEMBER 2022 – 18:00 UHR – HUBERTUSBAD (HUBERTUSSTR. 47-49, 10365 Berlin)
DIENSTAG, 22. NOVEMBER 2022 – 17:00 UHR – REMISE (MAGDALENENSTR. 19, 10365 BERLIN)
DONNERSTAG, 24. NOVEMBER 2022 – 19:00 UHR – MUSEUM LICHTENBERG (TÜRRSCHMIDSTR. 24, 10317 Berlin)
DONNERSTAG, 08. DEZEMBER 2022 – 19:00 UHR – LaVIDAVERDE (SOPHIENStr. 35, 10317 BERLIN)
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18:00HUBERTUSBAD (HUBERTUSSTR. 47-49, 10365 BERLIN)
RIAS Berlin lädt in Zusammenarbeit mit dem Antisemitismusbeauftragten von Lichtenberg und weiteren Partner_innen zum Austausch über aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus in Lichtenberg ein. Antisemitische Vorfälle in Lichtenberg kommen mehrheitlich aus dem rechtsextremen Spektrum, zunehmend werden jedoch Verschwörungsmythen artikuliert, die auch zur politischen Mitte anschlussfähig sind. Die Veranstaltung beleuchtet die Entwicklungen im Bezirk Lichtenberg, ordnet diese in den größeren Berliner Kontext ein und richtet einen gezielten Blick auf aktuell kursierende Verschwörungsmythen.
Begleitend zur Veranstaltung können die Besucher_innen auf einer Infomeile die Arbeit diverser landesweiter und lokaler zivilgesellschaftlicher Akteur_innen kennenlernen.
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